1901/2

Errichtung des Empfangsgebäudes mit Schankwirtschaft

1898 wurde die 1895 eröffnete Bahnstrecke Putbus-Binz bis Göhren weitergeführt
 

1901 beantragte der Unternehmer Hermann Koch aus Baabe die Errichtung eines Empfangsgebäudes mit Schankwirtschaft, welche im Sommer 1902 eröffnet wurde unter dem Name Tannenheim.

Philippshagen gehörte urspünglich zum gleichnamigen Gut in Middelhagen. Die Bauern der Halbinsel Mönchgut brachten ihr Vieh und ihre landwirtschaftlichen Erträge auf Pferdekutschen zu der 1898 errichteten Ladestation Philippshagen. 

Mit dem Erblühen der Badeorte zur Kaiserzeit kamen die Gäste per Bahn. Sodann war es Zeit für eine attraktive Bewirtung.

 

 

 

 

Ende der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts  übernahm die Tochter der Eheleute Koch, Käthe Trogisch  die Bewirtschaftung, ihr Mann Erich  war zuständiger Revierförster.

 

Bis zur Aufgabe der Restauration im April  1966  konnten Gäste hier bei Getränken und kleinen Gerichten eine Rast einlegen. Ein eigens eingerichteter Kinderspielplatz auf dem angrenzende Waldweg ergänzte das Angebot. Hier kehrten Jäger nach ihren Treibjagden ein und Fischer nach dem Reusen einschlagen.

 

 

Nach Erinnerung vieler Einheimischer und der Familie war es noch in den Anfangsjahren der DDR ein beliebter Treffpunkt, im Lokal sorgte ein Klavier sowie ein Schifferklavier für stimmungsvolle Stunden. Neben Bockwurst und Kartoffelsalat waren insbesondere die Waffeln von Tante Käthe berühmt.

 

Mit der Verweigerung der Käthe Trogisch, der staatlichen Handelsorganisation HO beizutreten, nahmen  Druck und  Schikanen durch die Staatssicherheit zu. Daraufhin entschloss sie sich  die Gaststätte zu schliessen und fortan als Verkäuferin im Konsum in Baabe bis zum Renteneintritt zu arbeiten.

 

Käthe Trogisch lebte bis zu Ihrem Tod 1995 in Tannenheim und lehnte zeitlebens einen Verkauf oder Verstaatlichung ab.

 

Im Jahr 2000 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 

Schlussendlich konnte der  Eigentümer und Enkel Käthe Trogischs, H.J. Kreß aus Sellin ein aufwendiges Antragsverfahren nach Jahren zum Abschluss bringen.  Durch Verkauf an die SUMA Gesellschaft für Haus- und Grundbesitz mbH erfolgt nun die Umsetzung. Durch Korrektur und Rückbau waldseitig liegender Anbauten aus DDR-Zeiten mit Rekonstruktion der historischen Rückfassade wurde in Absprache mit der Denkmalbehörde  die geplante Wohnraumnutzung verworfen und das Gebäude von 1905 wird wieder der historisch-gewerblichen  Nutzung  zugeführt.

 

 


"Ein kleiners Häuschen diente früher der RüKB als Dienstgebäude mit Fahrkartenverkaufund Expressgutabfertigung.
Ein grösseres war bis vor wenigen Jahren eine schöne Ausflugsgaststätte, wo so mancher Grog und Koem in Erwartung des Zuges von den Mönchgutern genossen wurde. 
Heute fehlt sie sehr bei der gastronomischen Betreuung der Urlauber."

Aus der Festschrift "75 Jahre mit dem rasenden Roland über die Insel Rügen" 
 1974 Bezirksvorstand Greifswald
 

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